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KLAR!

Klimawandel-Anpassungsmodellregion Rosental

Auch im Rosental ist der Klimawandel spürbar: Zunehmende Wetterextreme wie Stürme, steigende sommerliche Temperaturen und vermehrte Hitzetage,  Starkregenereignisse und deren Folgen wie Muren, Rutschungen und Steinschläge stellen Menschen und Gemeinden in unserer Region vor neue Herausforderungen.

Nun ist Handeln gefragt!

Aus diesem Grund wurde vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) im Jahr 2016 das Förderprogramm Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!) ins Leben gerufen.

Mit dem KLAR!-Programm werden jene Regionen gefördert, die sich gezielt und strukturiert mit Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels auseinandersetzen. Das Programm ermöglicht den teilnehmenden Gemeinden in den KLAR! Regionen die Entwicklung und Umsetzung zahlreicher konkreter Anpassungsmaßnahmen und zukunftsorientierter Aktivitäten. Das Ziel ist, das Schadenspotenzial der Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren und die Lebensqualität in den Gemeinden langfristig zu erhalten.

Seit 2018 setzen die teilnehmenden Gemeinden der KLAR! Rosental mit Unterstützung des Modellregionsmanagements Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel um. Durch die finanzielle Unterstützung des Klima- und Energiefonds konnten in den letzten Jahren bereits 22 Maßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Katastrophenschutz, Gesundheit, Biodiversität, Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung verwirklicht werden.

Auch wir machen mit: Die KLAR! Rosental setzt Maßnahmen rund um das Thema Klimawandelanpassung um.

“Ziel des KLAR! Programmes ist es Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen.”

Zitat aus dem Programm des Klima- und Energiefonds

BETEILIGTE GEMEINDEN

Feistritz im Rosental

Ferlach

Köttmannsdorf

Schiefling am Wörthersee

St. Margareten i. R.

Foto Gemeinde St. Margareten_g

Zell / Sele

Maßnahmen in Umsetzung

Mit 1. September 2023 startet die Weiterführungsphase II der KLAR! Rosental, welche bis August 2026 laufen wird. Einige Maßnahmen aus den vergangenen Jahren, wie zum Beispiel Baumpflanzungen in den Gemeinden und die Gesundheitsvorsorge bei Hitze, werden fortgeführt. Gleichzeitig sind auch viele neue Aktivitäten geplant, u.a. mit einer Schwerpunktsetzung auf Katastrophen- und Hochwasserschutz.

Konkrete Ziele der Region und erwartete Ergebnisse:

  • Erarbeitung von Klimawandelanpassungsmaßnahmen bzw. Vermeidung von Fehlanpassungen für die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, öffentliche Infrastrukturen, Tourismus, Bauen & Wohnen sowie Gesundheit & Freizeit.
  • Neue Impulse für die Standortentwicklung durch Know-how und Kompetenzaufbau bei den Share- und Stakeholdern der KLAR-Region sowie deren Projektmanagement
  • Nachhaltige Verankerung des Themas in der regionalen Entwicklung
  • Inkubator-Funktion im ländlichen Gebiet: Forcierung von Innovation (adaptive Maßnahmen zum Thema Klimawandel) auf lokaler Ebene

Unsere KLAR! Maßnahmen im Überblick:

Extremwetterereignisse wie Starkregen und Sturm und deren Folgeerscheinungen wie Murenabgänge und Hochwasser kommen im Rosental in immer kürzeren Abständen vor. Um im Ernstfall auf Ebene der Gemeinden optimal vorbereitet zu sein braucht es eine strukturierte Vorgehensweise um Notfall- und Einsatzpläne zu erarbeiten und die Katastrophenschutzpläne auf aktuellem Stand zu halten. In Zusammenarbeit mit einem Fachbüro und relevanter Akteure, wie dem Amt d. Kärntner Landesregierung, werden auf die jeweilige Gemeinde zugeschnittene Workshops mit relevanten Akteuren und Stakeholdern wie bspw. WLV, Zivilschutzbeauftragte und den örtlichen Feuerwehren durchgeführt. Weiterführende Aktivitäten im Bereich der Katastrophenvorsorge werden angeregt und begleitet.

Hochwässer können jederzeit als Folge von extremen Niederschlagsereignissen und Unwettern auftreten und verheerende Schäden verursachen. Auch die Gemeinden der KLAR! Rosental sind durch die Drau, ihre zahlreichen Nebenflüsse sowie Wildbäche und andere Fließgewässer in der Region immer wieder betroffen. Die maximale tägliche Niederschlagsmenge in der KLAR! Region ist mit 86 mm (1971-2000) ohnehin schon vergleichsweise sehr hoch. Klimaprognosen zeigen, dass die Intensität und Häufigkeit von extremen Niederschlägen noch weiter zunehmen werden. Der bei Ferlach gelegene Loiblpass fällt immer wieder durch Niederschlagsrekorde auf. In den gefährdeten Bereichen befindet sich teilweise auch besiedeltes Gebiet. Vorbereitende Maßnahmen zum Hochwasserschutz sind daher von großer Wichtigkeit um Schäden zu vermeiden.

Feuerwehren übernehmen bei der Bewältigung von Hochwasserereignissen eine besonders bedeutende Rolle. Durch die KLAR! Maßnahme werden die Feuerwehren in der Region durch entsprechende Ausrüstung und Übungen bei der Vorbereitung auf Hochwässer unterstützt.

Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse wie Stürme, Starkregen und starke Schneefälle, welche durch die Klimakrise in der Region gehäuft auftreten, können den Zusammenbruch der Stromversorgung zur Folge haben. Ein wichtiger Bestandteil einer vorausschauenden Krisenvorsorge einer Gemeinde ist die Vorbereitung auf einen möglichen längeren Stromausfall. Dazu gehören unter anderem Pläne für die Aufrechterhaltung essenzieller Infrastruktur im Krisenfall sowie die Ausstattung der Gemeinde mit einer zuverlässigen Notstromversorgung.

Die Zunahme der Intensität und Häufigkeit von Hitzewellen ist eine der greifbarsten direkten Auswirkungen des Klimawandels, die sich massiv auf die Gesundheit der Menschen in unserer Region auswirkt. Das Risiko ist insbesondere für vulnerable Gruppen wie beispielsweise ältere Personen erhöht.

Beim Projekt „Hitzekümmerer“, handelt es sich um einen Fahrten- und Besucherservice in den heißen Monaten für ältere Menschen, der in den vorangegangenen Phasen der KLAR! in der Gemeinde Ferlach etabliert wurde. Zu diesem Zweck wird in den Monaten Juni-August ein Hitzetelefon eingerichtet, über das ältere Personen das Serviceangebot wahrnehmen können.

Darüber hinaus werden in den Sommermonaten Informationsveranstaltungen zum Thema Hitze und Gesundheit an ausgewählten öffentlichen Orten wie z.B. den öffentlichen Bädern abgehalten.

Wetterextreme wie überdurchschnittlich heiße und trockene Phasen und Starkregenereignisse sind Herausforderungen auf die man sich auch in der KLAR! Rosental künftig einstellen muss. Öffentliche Grünräume und -flächen können mit ihren vielen Funktionen helfen, die negativen Folgeerscheinungen der klimatischen Veränderungen, wie z.B. die gesundheitliche Belastung durch Hitze, zu mindern. Sie binden nicht nur CO2 aus der Luft und versorgen mit Sauerstoff, sondern speichern auch Wasser, spenden Schatten und kühlen an heißen Tagen die Umgebung.

Diese Maßnahme führt zu einem erhöhten Grünanteil in den Siedlungsgebieten der Region mit all den genannten positiven Auswirkungen. Dafür werden in jeder Gemeinde Pflanzaktionen durchgeführt. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Wahl geeigneter, an die klimatischen Veränderungen angepasster Pflanzenarten gelegt. Bei den Pflanzungen werden im Zuge eines Begleitprogramms Schulen, Kindergärten und andere interessierte Einrichtungen und Vereine miteinbezogen.

Die sich rasch verändernden klimatischen Bedingungen stellen Waldbesitzer:innen vor große Herausforderungen. Die Betroffenheit in der Region reicht von vermehrten Schädlingsdruck bis hin zu Waldschäden durch Ereignisse wie langanhaltende Trockenheit, Brände, Stürme oder hohen Schneelasten.

Im Rahmen dieser Maßnahme werden Waldbesitzer:innen durch jährlich stattfindende Waldpraxistage in der Region Informationen für die Forcierung eines zukunftsfähigen und resilienten Waldes weiterhin niederschwellig zur Verfügung gestellt. Dabei werden aktuelle und regional relevante Themen der klimafitten Waldbewirtschaftung aufgegriffen und in Kooperation mit den relevanten Einrichtungen des Forstsektors und Fachexpert:innen aufbereitet. Gemeinsam mit den Tandempartnern werden bei der FAST Ossiach jährlich Fortbildungsveranstaltungen auf fortgeschrittenen Niveau für Waldbesitzer:innen und Interessierte aus dem Forstsektor aus den KLAR! Regionen organisiert. Zusätzlich wird in der Region eine Schaufläche angelegt, auf der Baumarten der Zukunft einerseits für Waldbesitzer:innen aber auch für die Bevölkerung öffentlichkeitswirksam vorgestellt werden.

Die Klimakrise wirkt sich in vielfacher Hinsicht auf die Artenvielfalt der Region aus. Die veränderten klimatischen Bedingungen ermöglichen beispielsweise die Ausbreitung invasiver, teils allergen wirkender Arten, während Dürre, vorgezogene Blühphasen und lange Wärmeperioden im Winter die Lebensbedingungen von Insekten erschweren.

Es wird ein regionaler Tag der Artenvielfalt durchgeführt an dem gemeinsam mit Fachexpert:innen Arten in der Region bestimmt und deren Schutz vor den Auswirkungen der Klimakrise durch Anpassungsmaßnahmen diskutiert werden. Mit einem Praxisseminar zur Obstbaumpflege und -revitalisierung für Privatpersonen wird der Erhalt bestehender Obstbäume gefördert, welche einen wichtigen Lebensraum für Vögel und Insekten darstellen. In den neuen KLAR! Gemeinden werden Neophyten-Aktionstage und Insektenhotelworkshops abgehalten, wobei auf Erfahrungen aus der derzeit laufenden Maßnahme aufgebaut wird. Für eine Erweiterung des Wissensstandes der Bevölkerung rund um das Thema „Biodiversität in der (Klima-)Krise“ wird eine Informationskampagne vorbereitet und veröffentlich.

Die neue KLAR! Gemeinde Köttmannsdorf plant einen Lern- und Erholungsraum in Form eines „Bacherlebnisweges“ zu schaffen. Dafür wurden bereits technische und infrastrukturelle Vorarbeiten geleistet. Der Weg ist vom Siedlungsgebiet zu Fuß erreichbar, was eine optimale Erreichbarkeit für Einheimische gewährleistet und eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln für Auswärtige ermöglicht.

Das Rosental ist eine landschaftlich sehr attraktive Region, die vielfältige naturgebundene Freizeitaktivitäten und zahlreiche „kühle“ Ausflugsorte bieten kann. Durch seine einzigartige Lage am Fuß der Karawanken ist es nicht nur für Einheimische, sondern auch für „Hitzeflüchtlinge“ aus umliegenden Regionen für Ausflüge und Kurzurlaube zunehmend interessant.

Im Rahmen dieser Maßnahme werden kühle Plätze in der Region mittels einer Befragung der Bevölkerung erhoben. In weiterer Folge werden diese als „Cool Down Places“ sichtbar gemacht und vermarktet. Dafür werden eine digitale Karte und ein Informationsfolder erstellt. Auch auf bestehenden Plattformen zur Tourenplanung und Freizeitgestaltung soll auf „Cool Down Places“ hingewiesen werden.

Diese Maßnahme dient der intensiven Sensibilisierung von Kindern für Klimawandelanpassung sowie dem Aufbau spezifischen Wissens rund um dazugehörige Themenbereiche. Mittels wiederkehrender Auseinandersetzung mit Klimawandelanpassung in und außerhalb von Bildungseinrichtungen wirken die Kinder als Multiplikator:innen, was zu einer dauerhaften Verhaltensänderung im Alltag bei den Kindern, Angehörigen und anderer am Projekt Beteiligten wie Lehrer:innen, Kindergartenpädagog:innen, Direktor:innen, Eltern, etc. beiträgt.

Die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit ist ein Herzstück der Arbeit der KLAR! Rosental. Die Einwohner:innen der KLAR! Region werden über die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit durch regelmäßig veröffentlichte Artikel in den regionalen Print- und Onlinemedien und über diverse Social Media Plattformen über  Aktivitäten und Projektfortschritte in der Weiterführungsphase II der Modellregion und Themen der Klimawandelanpassung informiert.

 

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